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Flugzeugwartungshalle, Frankfurt am Main

Im Sommer 2009 wurde die derzeit größte Flugzeugswartungshalle in Frankfurt am Main in Betrieb genommen. Nach dem in Konstruktion und Brandschutz gänzlich neue Wege gehenden Entwurf des Architektenbüros gmp (Gerkan, Marg und Partner) entstand die insgesamt 180 x 120 m große Halle. Sie wurde in Auftrag gegeben von einer Arbeitsgemeinschaft unter der Führung der Ed. Züblin AG in Stuttgart.

Im ersten Bauabschnitt, von der Grundsteinlegung am 21. September 2006 bis Ende 2007, wurde eine Wartungshalle (42.000 m²) einschließlich Abstellplätzen und Rollwegen fertiggestellt. Der zweite Bauabschnitt, der 2015 ausgeführt wurde, beinhaltet den Bau der großen Wartungshalle.

Stahlbaukonstruktion

Die größtenteils geschweißte Tragkonstruktion der Halle besteht aus vier Hauptstützen, die sich außerhalb der Halle befinden und als Widerlager für zwei 13,45 m hohe Hauptbinder mit 180 m Spannweite dienen. Auf diesen Hauptbindern befinden sich neun Nebenbinder im Abstand von je 10 m, die das Dach mit Oberlichtern lagern.

Die beiden Querwände bestehen aus Stahlstützen mit Verbänden, einer Pfosten-Riegel-Konstruktion für Sandwichpaneele und äußerer Blechverkleidung. Die Fassade besteht aus Zwischenstützen, Torführungen und vier Schiebetoren.

Baulicher Brandschutz

Für die Stahlbauteile der Dachebene und für die Querwände ist ein vorbeugender baulicher Brandschutz der Feuerwiderstandsklasse F30 bzw. F90 erforderlich. Dies leistet in diesem Fall der reaktive Dämmschichtbildner „Unitherm brillant“, welcher sich hinsichtlich Schichtdicke, Schaumstruktur, Arbeitsgang und Trockenzeit als am wirtschaftlichsten erwies.

Da die Dachkonstruktion in über 30 m Höhe u. a. einen großen Abstand (ca. 10 m) zu möglichen Brandherden hat, reichte dort an den meisten Stellen ein Brandschutzanstrich von 0,25 mm. Besonders beanspruchte Konstruktionsteile und Stützen hingegen wurden mit einer Beschichtung von bis zu 3 mm versehen.

Daraus ergibt sich, dass nur etwa 1% des gesamten Dachgewichtes – nämlich 30 t Brandschutzbeschichtung – ausreichten, um die Dachkonstruktion der Halle widerstandsfähig gegen Feuer zu machen.

Eine weitere Besonderheit der Flugzeugwartungshalle ist die brillante Effektfärbung der Brandschutzbeschichtung, die den Untergrund Stahl nicht nur bei kritischen Temperaturen von bis zu 500° C sondern auch vor Wasser, Feuchtigkeit, Korrosion, UV-Strahlen, Verschmutzung, Umwelt- und Industrieeinflüssen sowie vor mechanischen Einwirkungen schützt.

Übersicht Projektdaten

Projekttitel
Flugzeugwartungshalle Frankfurt am Main

Kategorie
Hochbau

Lage
Flughafen Frankfurt am Main

Bauherr
Lufthansa Technik, Hamburg

Architekten
Gerkan, Marg und Partner (gmp), Aachen

Stahlbau
Arbeitsgemeinschaft Stahlbau A380-Werft
Stahlbau Wendeler GmbH, Donzdorf
Friedrich Bühler GmbH, Altensteig
Greschbach Industrie und Stahlbau GmbH, Herbolzheim

Tragwerksplaner
Schlaich, Bergermann und Partner, Stuttgart

Bauausführung
Generalunternehmer (GU) Ed. Züblin AG, Stuttgart

Tore
Donges Stahlbau GmbH, Darmstadt

Brandschutzgutachter
Halfkann + Kirchner, Erkelenz

Brandschutz
SKI GmbH, Frankfurt/Main

Baubeginn
Grundsteinlegung am 21. September

Bauende (Gesamtprojekt)
2015

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